In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit dem Ich als Ort der Verkörperung und Neuinterpretation von kulturellen Konventionen, gesellschaftlichen Normen und
individueller Verwirklichung. Ich möchte in meinen Bildern einen Raum schaffen, der sichtbar macht, was den Menschen emotional und seelisch bewegt — in Konfrontation mit allem,
über das er nicht verfügt: Geschichte und Gesellschaft (Form, Disziplin, Werte) wie auch Natur und Freiheit (Trieb, Begehren, Wille). Die sinnliche Kraft von Farbe und im Prozess
erarbeiteter Figurenkomposition ist für mich ebenso relevant wie die Neubewertung von Leitmotiven und mythologischen Figuren der Kunst- und Literaturgeschichte, insbesondere in
Bezug auf Frauenrollen und Konzepten der Weiblichkeit, vertreten in Figuren wie Hekate, Medea, Kassandra oder der Maria Magdalena der Evangelien. Sie spiegeln die
Geschichtlichkeit des subjektiven Seins.